RÖDER<br>atelier - galerie
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Junge Wilde
Sie erzählen von dieser jungen Frau unter dem roten Gehörschutz, die sanft und unnachgiebig zugleich ihre Kettensäge führt mit großen sensiblen Händen. Ihr Haar unter dem Tuch verborgen, Ihr Körper in der dicken Sicherheitshose sieht man sie kaum, und trotzdem erfährt, wer ihr zuschaut, etwas über sie.
Auf der Holzbank steht ihr kleines Ytong Modell des Donnervogels: Präzise gearbeitet, harmonisch in der Form, von unspektakulärer poetischer Schönheit - wie sie selbst, Tanja Röder.
Die sanfte aber gleichzeitig unnachgiebige Art, in der sie die Kettensäge über den Ahornstamm führt, erzählt von ihrem überlegten Willen.
Die Sicherheitshose, die sie bei über 30 Grad trägt, erzählt von ihrer Konsequenz.
Und in ihren stillen Augen wohnt jene träumende poetische Kraft, die in den Tiefen des Gemütes die Fäden zieht. Hätte nicht sie ihn gemacht, den Donnervogel wäre er wohl ein wildes flügelschlagendes tobendes Tier geworden, denn die Indianer erzählten, er bringe die Blitze hervor mit dem Augenzwinkern und mit dem Schlag seines Flügels den Donner. Tausend Möglichkeiten gibt es den Donnervogel darzustellen, aber Tanja Röder sieht ihn als ein in sich ruhendes Wesen, das aus einer starken Mitte heraus scharf beobachtet und all seine Energien im Herzensgrund seines Inneren zu sammeln scheint, Ihr Donnervogel strömt jene unwiderstehliche geistige Macht aus, die nur aus der Klarheit vollkommener Konzentration geboren wird. Er gleicht einem Totempfahl.